Magnetantenne (Magnetic Loop)
Wichtiger Bestandteil einer Amateurfunkstation ist die Antenne. Doch leider stellt genau das für viele Funkamateure ein Problem dar – insbesondere für diejenigen, die in einer Mietwohnung in der Stadt leben. Immer öfter ist das Anbringen von Antennen untersagt.
Je kleiner die Antenne ist, desto leichter ist es eine Genehmigung zum Aufbau zu bekommen oder sie zu verstecken.
Es ist allgemein bekannt, dass die Größe einer Antenne ist vom verwendeten Frequenzbereich bzw. der zugehörigen Wellenlänge abhängt. Leider bedeutet das allerdings, dass gerade für die sehr interessanten Kurzwellenbänder auch sehr große Antennen benötigt werden. Aber muss man deswegen komplett auf sein Hobby verzichten, nur weil man im Erdgeschoss eines Mietshauses wohnt?
Nun, es gibt noch einen weiteren Aspekt, der entscheidend für die Größe einer Antenne ist: die genutzte Kompnente des elektromagnetischen Feldes. Während häufig verwendete Antennen (wie z.B. Dipole) das elektrische Feld nutzen, besteht die Möglichkeit mittels einer Magnetantenne die magnetische Komponente zu nutzen.
Magnetantennen haben im Vergleich zum Dipol zwar einen geringeren Wirkungsgrad, sind dafür aber auch deutlich kleiner. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie nicht in grosser Höhe montiert werden müssen, sondern in Erdnähe angebracht werden können. Ausserdem ist der Betrieb innerhalb geschlossener Räume recht gut möglich und die Anfälligkeit für elektrische Störquellen relativ gering.
Dem steht die Schmalbandigkeit der Antenne und auch der hohe Preis gegenüber, insbesondere wenn man mit etwas mehr Leistung senden möchte. Eine Option ist natürlich, die Antenne selbst zu bauen, was allerdings nicht ganz so einfach wie bei einem Dipol ist. Auf jeden Fall scheint die Antennenform wie geschaffen für eine Mietwohnung zu sein.
Da ich selbst auch zu den “Antennengeschädigten” gehöre und sich keine vielversprechende Alternative geboten hat, habe mich für den Test einer INAC AH-1430 Antenne entschieden.
Die Antenne betreibe ich in der Wohnung, Die Sendeleistung liegt bei knapp 10 Watt EIRP. Bei der Wahl des Standortes in der Wohnung konnte ich bereits beim Empfang deutliche Unterschiede feststellen. Nachdem der “ideale” Platz gefunden war, habe ich auch ausgehende Verbindungen (im 20m-Band) gestetet. Dabei muss den Eigenheiten der Magnetantenne Rechnung getragen werden: Aufgrund der Schmalbandigkeit der Antenne, muss bei Frequenzwechseln – auch innerhalb des Bandes – die Antenne immer wieder nachjustiert werden.
Mit den Testergebnissen war ich zufrieden. Verbindungen innerhalb Europas waren ohne große Schwierigkeiten möglich. nach kurzer Zeit fanden sich Verbindungen nach Spanien, Russland, Bulgarien und Griechenland in meinem Log.
Mein Fazit: Mit Sicherheit ersetzt eine Magnetantenne nicht eine Antennenanlage, bei der den Ideen des Funkamateurs keine Grenzen gesetzt sind. Aber auf jeden Fall, bietet sie den Antennengeschädigten unter uns die Möglichkeit ein faszinierendes Hobby zu verfolgen. Und die Erfahrungen mit meiner ersten Magnetic Loop werden sicher nicht die letzten sein. Als nächstes größeres Projekt werde ich mich dem Selbstbau einer solchen Antenne für das 80m-Band widmen.
73 de DG2DBU
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