WhatsApp: Zusammenlegung, Werbung und Sicherheit
Jetzt ist es also raus: WhatsApp bekommt Werbung und wird (technisch) mit dem Facebook Messenger und Instagram zusammengelegt.
Damit sterben die letzten Hoffnungen auf Unabhängigkeit und Schutz von Daten und Privatsphäre endgültig. Gut – WhatsApp hatte 2014 die Ende-zu-Ende Verschlüsselung der Inhalte eingeführt. Aber bereits im Jahr 2017 deckte „The Guardian“ auf, dass seit April 2016 eine Hintertür existiert, die WhatsApp das Mitlesen erlaubt.
Aber das ist wahrscheinlich gar nicht das grösste Problem. Denn viel spannender als die Inhalte – deren Durchsuchung relativ aufwendig ist – sind erst einmal die Metadaten. Also wer schreibt oder telefoniert wann und wie lange mit wem. Geheimdienste nutzen das z.B. um (Kommunikations-) Netzwerke zu analysieren und aufzudecken. Auch für Firmen wie Camebridge Analytica sind solche Daten hervorragend geeignet. Und dabei geht es nicht nur um den Verkauf von Produkten, sondern um zielgerichtete Beeinflussung der Menschen bis hin zur Manipulation von Wahlen – auch ohne angebliches Datenleck.
Schlussendlich kann man noch froh sein, nicht in einem totalitären Regime zu leben, das noch ganz anderen Nutzen aus den Daten ziehen würde.
Facebook macht jedenfalls kein Geheimnis aus der Verwendung der Metadaten. Darauf wird in den AGB hingewiesen. Aber das liest ja niemand. Und somit ist der Weg frei für die weltweit grösste Datenbank über das Kommunikationsverhalten von Millarden von Menschen. Verfügbar für jeden, der genug zahlt. Denn das Ziel heisst: Geld verdienen mit den Daten der Nutzer. Und dass Verantwortung im Umgang mit diesen Daten nicht gerade Facebooks Stärke ist, ist bekannt – egal wie fest man die Aufgen verschließt.
Und für alle die, die trotzdem noch daran glauben möchten, gibt es ja noch die direkte Integration von Werbung. Und an verantwortungsvolles Handeln der Werbeindustrie sollte man ja nun wirklich nicht glauben. Allein die Tatsache, dass neue Wörter wie „Malvertising“ geschaffen wurden, sagt alles. Sich vor Werbung zu schützen, ist heutzutage wichtiger als ein Virenscanner.
Aber was kann man tun? Wenn man kein WhatsApp nutzt, ist man nicht mehr dabei.
Ja, richtig. Es ist schwer, das von heute auf morgen einfach zu ändern. Aber es ist kein Problem einfach eine zweite oder dritte App auf dem Handy zu installieren. Und gute Alternativen sind vorhanden:
Also macht den ersten Schritt und gebt denen, die von WhatsApp, Facebook und Co weg möchten, die Möglichkeit Euch über einen anderen Messenger zu erreichen.
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